„Das Blaulichtzentrum läutet in puncto Sicherheit für die Gemeinde Westhausen und die Umgebung eine neue Ära ein“, sagte Westhausens Bürgermeister Markus Knoblauch bei seiner Begrüßung der rund 300 Gäste in der Fahrzeughalle des Feuerwehrhauses.
„Es ist beeindruckend, was in dieser kurzen Zeit entstanden ist“, sagte Knoblauch. Der Spatenstich für das Zentrum war am 20. April 2023 und am 20. Februar 2024 fand das Richtfest statt. In dieser Zeit wurde ein „funktionales und auch architektonisch sehr sehenswertes Blaulichtzentrum geschaffen.“ Daher dankte er allen Beteiligten, die „Hand in Hand gearbeitet und Großartiges geleistet haben.“
Beim Bau sei auf Nachhaltigkeit geachtet worden, so Knoblauch. Wo es möglich war, sei Holz eingesetzt worden, auf dem Dach ist eine Photovoltaikanlage angebracht und es werde ohne fossile Energie geheizt.
Insgesamt sechs Millionen Euro investierte die Gemeinde in das neue Gerätehaus der Feuerwehr. Knapp eine Million Euro an Zuschüssen steuerte das Land bei. „Das Zentrum übernimmt für die Gemeinde eine Leuchtturmfunktion“, zeigte Knoblauch die besondere Bedeutung auf. Daher ist es mit einem Notstromaggregat und Satellitentelefon ausgestattet und somit in möglichen Katastrophenfällen immer erreichbar.
Die Kosten für den Neubau des Polizeipostens liegen bei 1,7 Millionen Euro, wobei das Land hiervon die Finanzierung der polizeispezifischen Ausstattung wie Sicherheitstechnik übernommen hat.
Die Blaulichtfamilie habe es verdient, für ihre wichtigen Einsätze zur Sicherheit der Bürger die bestmöglichen Raumentwicklungen zu haben, das sei nun mit dem Blaulichtzentrum gegeben, so Knoblauch. „Es ist mir wirklich eine Ehre, dass ich dieses Jahrhundertprojekt als Bürgermeister für die Gemeinde gemeinsam mit allen Beteiligten realisieren durfte.“
Projekt geprägt von Zuverlässigkeit
Architekt Mathis Tröster rekapitulierte noch einmal die Bauphase in Zahlen: 20 Monate Bauzeit, 87 Jour-fixe-Termine, 21 Planungsbesprechungen. „Es war ein besonderes Projekt, geprägt von großem gegenseitigem Vertrauen, Respekt und Zuverlässigkeit von allen Beteiligten.“ Unter diesen Bedingungen könne Besonderes entstehen – Dinge, wie das Blaulichtzentrum. Er überreichte am Ende seiner Rede den Schlüssel für das Blaulichtzentrum an die zukünftigen Nutzer – Feuerwehr, Polizei und DRK.
„Das Zentrum steht dafür, wie Bürger Sicherheit erfahren“, sagte Pfarrer Matthias Reiner, der gleichzeitig auch Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Westhausen ist. Gemeinsam mit Marlies Weber, zweite Vorsitzende des Kirchengemeinderats der evangelischen Gemeinde Lauchheim-Westhausen, erbaten sie Gottes Segen für das neue Gebäude und die Mitglieder der Blaulichtfamilie.
Verleihung der Staufermedaille an Ehrenbürger Benno Müller
Eine besondere Freude war es Landrat Dr. Joachim Bläse „zu diesem Anlass in Westhausen zu sein.“ Er gratulierte der Gemeinde zu solch einer wichtigen Infrastruktur für die verschiedenen Hilfsorganisationen. Mit dem Gebäude hätten die Hilfsorganisationen die Chance, miteinander zum Wohle der Bevölkerung zu agieren.
Zudem durfte Landrat Dr. Bläse im Namen von Ministerpräsident Winfried Kretschmann die Verleihung der Staufermedaille an Westhausens Ehrenbürger Benno Müller vornehmen. Die Staufermedaille ist eine besondere, persönliche Auszeichnung des Ministerpräsidenten für Verdienste um das Land Baden-Württemberg und seine Bevölkerung. Benno Müller war über 46 Jahre als Gemeinderat, davon viele Jahre als stellvertretender Bürgermeister sowie in weiteren Ehrenämtern in Vereinen und der Kreishandwerkschaft Ostalb sehr stark engagiert. Trotz des eigenen Baugeschäfts hat er sich über Jahrzehnte hinweg ehrenamtlich herausragend für das Gemeinwohl eingesetzt. Hierfür wurde ihm nun mit Dank und Anerkennung die Staufermedaille verliehen.
Weitere Grußworte der Ehrengäste
Dass die Einsatzkräfte ein einsatztaugliches Dach über dem Kopf brauchen, betonte Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl (CDU). Er gratulierte per Videobotschaft zur Eröffnung des Blaulichtzentrums. Er dankte den Einsatzkräften für ihr Engagement. „Ohne Ehrenamt ist kein Staat zu machen, besonders nicht im Katastrophenschutz.“
„Unsere Freiwillige Feuerwehr hat es verdient, dass sie die beste Ausstattung und Gebäude bekommen“, sagte der CDU-Landtagsabgeordnete Winfried Mack. Sie leisten ihren Dienst freiwillig, dafür gebühre ihnen Dank.
Jürgen Kraspowitsch, Vorsitzender des Kreisfeuerwehrverbandes Ostalbkreis, gratulierte allen drei beteiligten Blaulichtorganisationen zu ihrem neuen Zuhause. „Für uns ist das Wichtigste, nach allen Einsätzen wohlbehalten zurückzukehren.“
Nach 40 Jahren Umzug des Polizeipostens
Der Aalener Polizeipräsident Reiner Möller dankte der Gemeinde Westhausen für die vertrauensvolle Zusammenarbeit. „Seit 40 Jahren ist der Polizeiposten in Westhausen im Rathaus untergebracht.“ Daher habe es immer einen engen Austausch gegeben. Er hoffe, dass trotz der bald räumlichen Distanz dieser gute Austausch weiterhin bestehen bleibe. Er dankte Bürgermeister Knoblauch für sein Engagement für den Bau. „Das zeigt, dass sie die Arbeit der Polizei in Westhausen wertschätzen.“
Im Namen des DRK-Ortsvereins Westhausen bedankte sich Matthias Wagner, Kreisgeschäftsführer des DRK. Die neuen Räume im Blaulichtzentrum seien eine schöne Anerkennung der Arbeit des Ortsvereins.
Dank für Unterstützung beim Bau
Ein großes Dankeschön an die Kameraden der Feuerwehr, die bei den Bauarbeiten mitgeholfen hatten, sprach der Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Westhausen, Raimund Bees, aus. Das Gebäude soll das neue Zentrum für kommende Generationen sein. Auch freue er sich, dass alle drei Generationen - von der Jugendfeuerwehr, über die active Wehr bis hin zur Altersabteilung - nun im Haus vertreten seien und voneinander lernen können.
Besonders freuen durfte sich die Freiwillige Feuerwehr Westhausen außerdem über eine großzügige Spende in Höhe von 5.000 Euro der Raiffeisenbank Westhausen zum Einzug, die von Vorständin Anja Göschl an Kommandant Raimund Bees und Bürgermeister Markus Knoblauch übergeben wurde.
Großer Umzug vom alten Feuerwehrgerätehaus in das neue Blaulichtzentrum
Am Samstag, 16. November 2024 verfolgten dann am Nachmittag zahlreiche Besucher am Straßenrand den großen Umzug der drei Nutzer des neuen Blaulichtzentrums Feuerwehr, DRK und Polizei durch den Ort. Die Bilder vom Umzug bei strahlendem Sonnenschein vermitteln einen schönen Eindruck von dieser rundum gelungenen Aktion. Im Anschluss konnten die Besucher das neue Blaulichtzentrum auch noch besichtigen. Im kommenden Jahr wird dann mit einem “Tag der offenen Tür” am 25. Mai 2025 nochmals ganz groß gefeiert.