Kirchen
Pfarrkirche St. Katharina
Die Pfarrkirche wurde 1895 bis 1899 im neuromanischen Stil nach den Plänen von Harsch und Pohlhammer und in Nachbildung von St. Bonifaz in München und St.Paul in Rom errichtet. Wiederholt wurde die Kirche im 20. Jahrhundert renoviert und das Innere dem jeweiligen künstlerischen Zeitgeschmack und den neuen liturgischen Richtlinien angeglichen. Holzfiguren, die zum Teil aus dem 16. Jahrhundert stammen, schmücken die Kirche.
Pfarrkirche St. Mauritius
Die Pfarrkirche St. Mauritius der Katholischen Kirchengemeinde Westhausen wurde 1780 unter Baumeister Johann Michael Keller vom Deutschorden erbaut, anstelle einer spätgotischen Vorgängerkirche, von der noch der Turm der Pfarrkirche stammt. Das repräsentative, schöne Westportal mit Insignien des Erbauerordens bildet den Hauptzugang zur Kirche.
Der einschiffige Innenraum ist mit einer flachen Tonne überwölbt und beinhaltet eine eingezogene, zweigeschossige Empore, korinthische Pilaster und feine Stukkaturen. Der Hochaltar, die Seitenaltäre und die Kanzel in Stuckmarmor beeindrucken in bereits klassizistischen strengen Formen.
Über dem Hochaltar befindet sich ein Flachrelief mit der Krönung Mariens. Die Pfarrkirche wurde in den Jahren 1984 - 1990 vollständig renoviert.
Das nebenstehende Pfarrhaus und der als Gemeindehaus im Jahr 1993 ausgebaute Pfarrstadel bilden zusammen mit der Pfarrkirche ein harmonisches Bauensemble.
Wallfahrtskapelle St. Silvester
Die jetzige Kapelle wurde im Jahre 1729 geweiht, nachdem die 100 Jahre zuvor erbaute Kapelle im Jahr 1685 abgebrochen wurde, da sie sich wegen der vielen Wallfahrer als zu klein erwies. Die Kapelle beinhaltet einen prachtvollen frühbarocken Hochaltar mit der Statue des Pferde- und Viehpatrons St. Silvester.
Die Kapelle ist das alljährliche Ziel des seit dem Jahre 1626 bestehenden Silvesterritts am 31. Dezember.
Kirche St. Stephanus, Jagsthausen
Gotische Kirche; erbaut um 1510; Umbau im Jahre 1746; bis im 16. Jahrhundert eigenständige Pfarrei
St. Georgs-Kapelle, Reichenbach
spätgotisch, barockisiert; 1729 auf dem Platz einer sehr alten Kirche errichtet
Evangelische Kreuzkirche
Die evangelische Kreuzkirche wurde im Jahr 1956 von der evangelischen Kirchengemeinde Lauchheim errichtet. Im Jahr 2000 wurde die bisher einzige Glocke zu einem Geläut mit nunmehr 4 Glocken ergänzt.
Veranstaltungen
Silvesterritt
Der in Westhausen gepflegte Brauchtum geht auf das Jahr 1626 zurück. Anlaß war eine seit 1610 wütende und sich zu Beginn des Dreißigjährigen Krieges verschärfende Lungenfäule des Viehs, die die Bauern in größte Not stürzte. In Ihrer Verzweiflung flehten sie den heiligen Silvester an und gelobten, eine Kapelle zu seinen Ehren zu errichten, sollte es ihm gelingen, sie von dieser Heimsuchung zu befreien. Einem Wunder gleich bekamen die Geplagten Hilfe " von Oben ". Wenig später lösten sie ihr Versprechen ein und bauten außerhalb des Ortes Richtung Jagsthausen eine Wallfahrtskapelle.
Bald kam der Brauch auf, am Namenstag des Heiligen zu dem damals einsam aus weiter Flur erbauten Kirchlein zu reiten und Gott mit einem Fruchtopfer - Getreide, das an die Armen verteilt wurde - zu danken.
Die Bittwallfahrten wurden immer beliebter. Es waren vor allem Pilger aus dem Härtsfeld, die in Zeiten der Not nach Westhausen eilten, um in der Silvesterkapelle Beistand zu erflehen.
Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde es still um die Kapelle. Die Wallfahrer kamen nur noch einzeln zu Fuß oder zu Pferd, nicht nur zu Silvester, sondern das ganze Jahr hindurch.
Ende der sechziger Jahre unseres Jahrhunderts erlebte der Silvesterritt wieder einen deutlichen Aufwärtstrend. Inzwischen hat sich die Zahl der teilnehmenden Reiter auf 230 bis 260 eingependelt und der Silvesterritt ist weit über die Grenzen von Westhausen hinaus zu einer beachtenswerten christlichen Reiterprozession geworden.
Blutritt in Westhausen-Lippach
Seit dem Jahre 1789 beherbergt die katholische Kirche in Lippach eine Reliquie, die Heilige Blutpartikel beinhaltet. Schon in früherer Zeit wurden Prozessionen zur Heilig-Blut-Reliquie abgehalten. Der Blutritt in Lippach wurde im Jahr 1950 von Pfarrer Franz Letzgus eingeführt und findet seither alljährlich am Sonntag vor Pfingsten statt.
Sehenswertes
Rathaus Westhausen
Eine äußerst wechselvolle Geschichte hat das ehemalige fürstpröpstlich-ellwangische Amtshaus hinter sich. Im Jahre 1760 an Stelle des abgebrannten alten Wasserschlosses der einstigen Herren von Westhausen erbaut, diente es dem ellwangischen Amtmann als Dienstsitz. Nach der Auflösung der Fürstpropstei Ellwangen durch Kaiser Napoleon im Jahre 1806 wurde das verwaiste Gebäude samt allen Zubehörden von dem Westhausener Land- und Gastwirt Franz Joseph Starck erworben und als Wirtschaft " Zum Kreuz " eingerichtet.
1889 kam das Anwesen in den Besitz des Josef Kayfel aus Ellwangen, des es 1905 an Hugo Mayer aus Röhlingen verkaufte. Im Jahre 1940 wurde das " Kreuz " von den Colliswerken übernommen, die es bis zum Kriegsende als betriebseigene Gaststätte weiterführten.
Die große Wohnungsnot der Nachkriegszeit zwang die Gemeindeverwaltung, das inzwischen leerstehende Gebäude als Wohnraum für Heimatvertriebene zu nutzen. Da um 1950 auch ein Mangel an Schulräumen herrschte, wurde das gesamte Anwesen von der Gemeinde gekauft und vorübergehend als zweites Schulhaus eingerichtet. Seit einer gründlichen Renovierung im Jahr 1960 dient das traditionsreiche Gebäude der Gemeinde Westhausen als Rathaus.
Der stete Wachstum der Bevölkerung und die damit verbundenen Aufgabenerweiterungen machten eine Erweiterung und Sanierung des Rathauses erforderlich, die nach Durchführung eines Realisierungswettbewerbes im Jahr 1998 begonnen wurden. Das Konzept des Architekturbüros Glück & Partner, Stuttgart sieht einen flachen Erweiterungsbau anstelle des früheren, östlich des Rathauses gelegenen Remisengebäudes vor. Im Zusammenhang mit der Erweiterung des Rathauses und der Sanierung des barocken Hauptgebäudes werden auch der Rathausplatz und die Umgebung der Grund- und Hauptschule Westhausen neu gestaltet.
Ortschaftsgebäude Lippach
Das Ortschaftsgebäude Lippach wurde im Jahre 1985 anstelle des alten Schulgebäudes von Lippach gemeinsam von der Gemeinde Westhausen und der Raiffeisenbank Westhausen erstellt. Neben Räumen für Vereinsnutzungen und der Zweigstelle der Raiffeisenbank Westhausen fand auch die Abteilung Lippach der Freiwilligen Feuerwehr Westhausen hier ihr neues Domizil.